Die Besichtigung eines Kraftwerks ist im Lehrplan Physik verbindlich festgelegt und so haben wir,
die Klasse 9b, zusammen mit Herrn Bongartz und Frau Rogge, am 5.11.2019 das Kohleheizkraftwerk Reuter West im Berliner Ortsteil Siemensstadt besucht.
Dort angekommen, wurden wir von einem Mann empfangen, der uns über das riesige Gelände, vorbei am großen Kühlturm zum hauseigenen Casino (= Cafeteria) führte, wo wir gleich nebenan in einem Besucherraum Platz nehmen durften. In den folgenden anderthalb Stunden erklärte er uns mithilfe einer PowerPoint-Präsentation den Aufbau und die Funktionsweise des Kohlekraftwerks.
Das HKW Reuter West hat zwei 300-MW-Blöcke, die 1987 und 1988/89 in Betrieb gingen, es ist eines der leistungsstärksten Kraftwerke in Berlin und kann fast eine halbe Million Haushalte mit Fernwärme und eine Million Haushalte mit Strom versorgen.
Nach der Präsentation mussten wir aus Sicherheitsgründen für die Führung Schutzhelme und Schutzbrillen aufsetzen, außerdem bekam jeder ein Headset. Dann machten wir uns auf den Weg, um die einzelnen Bestandteile des Heizkohlekraftwerks aus nächster Nähe zu besichtigen, z.B. die Entstaubungsanlage, deren Abfallprodukt später für die Zementherstellung genutzt wird. In einer anderen riesigen Halle lagerte eine weiteres Abfallprodukt, das zur Herstellung von Gipskartonplatten/Rigips dient. Wir gingen auch in die Gebäude mit den Transformatoren, die leider gerade heruntergefahren waren, und zum Schluss in die Leitzentrale.
Das Highlight unserer Besichtigungstour war der Rundgang auf dem Dach der Anlage: In über 70 m Höhe hatten wir einen tollen Ausblick über das gesamte Gelände des HKW sowie auf die Umgebung, z.B. die Waldbühne und das Olympiastadion.
Vattenfall, der Betreiber des Heizkraftwerks Reuter West, muss – das schreibt es das Gesetz vor – in den kommenden Jahren andere energieliefernde Alternativen finden, das Kohlheizkraftwerk wird in der kommenden Dekade vom Netz genommen.
Julie und Selen (9b)